Der Klimaforscher M. Mann veröffentlicht eine Nachfolgestudie mit neuen Daten und rechtfertigt seine mehrfach widerlegte Studie von 1998.

Ernst-Georg Beck, Dipl. Biol. 04.09.08

Die Hockeyschlägerkurve des US-Klimaforschers Michael Mann von der Penn State University [1] war das Highlight des IPCC Klimaberichtes von 2001.

Quelle: IPCC 2001

Sie zeigt einen linearen Temperaturverlauf auf der Nordhemisphäre in den letzten 1000 Jahren mit einem starken Anstieg seit ca. 1850. Sie zeigt jedoch keine kleine Eiszeit im 17. Jahrhundert und keine Mittelalterliche Warmzeit und beruhte hauptsächlich auf Daten von Jahresringen von Grannenkiefern, die an extremen Standorten wachsen. Die Kurve wurde von mehreren Forscherteams als fehlerhaft und falsch widerlegt (2,3,4).

Nun hat M. Mann eine neue Studie veröffentlicht [5], in der er die prinzipielle Richtigkeit seiner alten Kurve durch neue Daten, aus 9 verschiedenen Proxis untermauert. Wiederum behauptet er: „ Die globale Erwärmung war in den 80er Jahren am größten seit 1000 Jahren“. [6] Laut seiner neuen Temperaturrekonstruktion sind die modernen Temperaturen um ca. 0,8 °C höher als die höchsten der mittelalterlichen Warmzeit.

Quelle: Mann et a.l 2008 (fig. 3, extract) [5]
Analysiert man jedoch die Arbeit und Grafiken genauer, fallen mehrere Dinge auf:

1. Der Temperaturverlauf der letzten 1000 Jahre entspricht wieder seiner widerlegten Hockeystickkurve von 1998. 1000e Studien weltweit belegen eine mittelalterliche Warmzeit und kleine Eiszeit mit deutlich höheren Temperaturen im Mittelalter als heute. Die Baumgrenzen der Gebirge und gegen den Polarkreis der Nordhemisphäre waren hunderte Meter höher bzw. weiter nördlich als heute.

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  1. Mann vergleicht über Jahrzehnte geglättete Temperaturrekonstruktionen aus Proxis mit direkt gemessenen Daten als hochauflösende Jahresmittel seit 1850. (rot) Dies ist unzulässig.
  2. Er verwendet die stark überhöhten direkt gemessenen Temperaturdaten der CRU (UK), die einen Temperaturanstieg seit 1850 um ca. 1,3°C anzeigen, im Gegensatz zum IPCC, das von ca. 0, 7°C ausgeht.
  3. Werden die direkt gemessenen Temperaturdaten (rot) weggelassen zeigen die Proxis, daß das Mittelalter klar wärmer war als heute.
  4. Die Abbildung 2 seiner neuen Studie zeigt im Vergleich die Temperaturrekonstruktion aus Proxis seit 1850 im Vergleich zu den direkt gemessenen Temperaturen (CRU).

    Quelle: Mann et al. 2008 (fig. 2, extract)

    Auffallend ist, daß in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts die Rekonstruktionen keine Korrelation mit den gemessenen Daten aufweisen und eher eine Abkühlung anzeigen. Folgerung: Sind die Rekonstruktionen richtig ist die modere Temperaturkurve (CRU) zu hoch und falsch.

  5. Abb. 1 seiner neuen Studie zeigt, daß ausschließlich kontinentale Proxi-Daten verwendet wurden. Daten der Ozeane fehlen, obwohl 61% der Nordhalbkugel von Wasser bedeckt sind.

Zusammenfassung

Dies ist wiederum ein Versuch mit selektiven und statistisch aufbereiteten Daten die Klimageschichte zu fälschen. Es gibt kaum besser dokumentierte und rekonstruierte historische Klimaperioden als das Mittelalterliche Optimum und die kleine Eiszeit. Wie eine solch fragwürdige und spekulative Studie den Peer Review Prozess passieren konnte kann nur dadurch erklärt werden, daß die Gutachter die IPCC konformen Klimaspekulationen des Herrn Mann decken, um die moderne menschengemachte Treibhausphantasie zu bestätigen.

Aussagen der Medien wie in der Welt vom 3. September 2008 „Ein Streit der Klimaforscher ist endlich beigelegt“ [7]sind nur eine Bestätigung dieser Propaganda.

Quellen:

[1] [92] Mann et al., Nature 1998, 329, 779-787
[2] “Corrections to Mann et al (1998) proxy data base and northern hemisphere average temperature series” S McIntyre & R McKitrick Energy & Environment Vol. 14 (2003) p. 751-777
[3] “Reconstructing past climate from noisy data” H von Storch et al Science Vol. 306 (2004) p. 679-682
[4] “Highly variable northern hemisphere temperatures reconstructed from low- and high-resolution proxy data” A Moberg et al Nature Vol. 433 (2005) p. 613-617
[5] Mann et al. PNAS, 9, 2008, Vol 105, No. 36
http://www.pnas.org/content/early/2008/09/02/0805721105.full.pdf
[6] Penn State Live, 2.9.08; http://live.psu.edu/story/34169
[7] http://www.welt.de/welt_print/article2387668/Ein-Streit-der-Klimaforscher-ist-endlich-beigelegt.html